Aus der Geschichte des Hauses Siemens

40 Jahre S&H- Zeichen

(Siemens trade-marks and symbols)

After 1966, they only used the firm, or product, name "Siemens", for all their affiliations

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Siemens Zeitschrift

Band 18, Oktober/November 1938, Heft 10/11

page 497

 

Vor 40 Jahren am 8.November 1898, meldete die Siemens & Halske AG beim Reichspatentamt ihr Warenzeichen an und beantragte dessen Eintragung in das Verzeichnis der Warenzeichen für die zahlreichen Erzeugnisse aus der Starkstrom- und Fernmeldetechnik, die in einer langen Liste aufgeführt waren. Die Form des Zeichens war so glücklich gewählt, daß es in der ganzen Zeit unverändert beibehalten werden konnte. Hervorgegangen ist das Zeichen aus den Vorschlägen der verschiedenen zur Äußerung aufgeforderten Werke, nämlich des Charlottenburger Werks, des Berliner Werks und des Wiener Werks, die nach Art eines Wettbewerbs in den letzten Monaten des Jahres 1897 ihre Entwürfe eingereicht hatten. Das als bestes anerkannte und eingeführte Zeichen war vom Charlottenburger Werk vorgeschlagen worden (Bild 1).

Bild 1. Der gewählte Vorschlag des Charlottenburger Werks, 1897

Unter den übrigen befanden sich auch solche, welche die geforderte Klarheit vermissen ließen und zur sehr zeitgebunden erschienen (Bild 2).

Bild 2. Vorschläge für das Firmenzeichen von anderen Werken der Siemens & Halske AG. aus dem Jahre 1897

Der ganze Plan, ein einheitliches Warenzeichen für die Erzeugnisse des Hauses zu schaffen, war einer Sitzung des Direktoriums von 6. und 7.September 1897 gefaßt worden. Bis dahin waren die von S & H hergestellten Geräte entweder mit dem Vollen Namen bezeichnet gewesen oder man hatte die beiden Buchstaben S H in verschlungener Form angebracht. Solche Firmenzeichen finden sich z.B. als Stempelaufdruck auf Instrumentenskalen oder in gegossener Form auf Maschinengehäusen.

Das am 8.November 1898 angemeldete Zeichen wurde am 2.Februar 1899 unter der Nummer 35800 in die Zeichenrolle des Kaiserlichen Patentamtes eingetragen und am 21.Februar 1899 im "Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger" veröffentlicht. Kurz darauf wurde durch ein Rundschreiben den Werken die geometrische Konstruktion bekanntgegeben und ihnen zur Pflicht gemacht, alle Erzeugnisse mit dem Warenzeichen zu versehen (Bild 3).

Bild 3. Schalttafelkrönung mit dem Warenzeichen 1897

Als ganz besonders, damals noch nicht zu erkennender Vorteil erwies sich bei Gründung der Siemens-Schuckertwerke im Jahre 1903, daß auch das SSW-Zeichen nach den gleichen Gesichtspunkten konstruiert werden konnte. Es wurde schon Ende 1903 unter der Nummer 72277 eingetragen und von da an regelmäßig benutzt. Später übernahmen auch noch andere zur Gemeinschaft der Siemens-Werke gehörende Firmen die Idee des Zeichens, so z.B. die Siemens-Bauunion, die Siemens-Planiawerke, die Siemens-Apparate- und Maschinen-G.m.b.H. (abbriviated: SAM, AOB), sowie die Siemens-Reiniger-Werke (Bild 4).

Bild 4. Die heutigen Firmenmarken der verschiedenen Siemens-Firmen.

From left to right: Siemens-Apparate- und Maschinenbau (later abbriviated SAM, AOB), Siemens & Halske, Siemens-Reiniger, Siemens-Schuckert (later abbriviated SSW, AOB), Siemens-Bauunion, Combined Siemens-Halske and Siemens-Schuckert, Siemens-Plania- Werke.

 

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