Part 5

KTB

Berichtswoche

5.2.1945 - 11.2.1945

 

Eigene Lage

In der Winterschlacht im Osten ist eine gewisse Festigung eingetreten.

Von Saybisch bis Breslau konnten die Russen nur geringen Geländegewinn erzielen. Aus dem Brückenkopf Steinau stiessen sie unter Einnahme von Liegnitz bis zum Bober-Abschnitt vor und richteten einen zweiten Stoss aus diesem Raum nach Süden zur Umfassung der Festung Breslau.

Zwischen Neusalz und Küstrin Frontverlauf unverändert. Eine Basisverbreitung der Spitze des Durchbruchkeils ist festzustellen. Der in Richtung Stettin geführte Stoss im Raum Pyritz - Stargard führte zu schweren Kämpfen.

nach der Einnahme Elbing sind die in Ostpreussen kämpfenden deutschen Truppen auf dem Land abgeschnitten.

Monatsmeldung Januar:

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Unter Zugrundelegung der voraussichtlichen Ausbringung der eisenschaffenden Industrie können für das Notprogramm im Flugzeugbau nur 8500 t Stahlguß zugeteilt werden. Unter der Voraussetzung einer Zuteilung von 25000 t fand am 8.2. eine Besprechung bei General Diesing statt, in der Überlegung zu einer weiteren Kürzung des Notprogramms angestellt wurden. Am 10.2 wurden darauf anhand der Programm-Vorlage 22 die sich aus der augenblicklichen Lage ergebenen Folgen durchgesprochen. Auf Grund der einzelnen Festlegungen arbeitet HAF/F eine neue Programm-Vorlage aus. Bei diesen Festlegungen ist nicht berücksichtigt, dass die neue Stahlkontigentierung 8500 t je Monat beträgt. Nach Aufarbeitung der Lagerbestände kann mit dieser Menge nur folgender Monatsausstoß sichergestellt werden:

8-262

8-152

8-162

8-234

Bei derzeitigen Stadium ist schärfstes Augenmerk auf die Endausbringung, selbst unter bewußter Schädigung der Urproduktion zu richten.

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Chef TLR:

In der Berichtswoche wurde die Verlagerung der wichtigsten und grössten Teile von Chef TLR nach Döberitz-Elsgrund durchgeführt. Angesichts der Lage und wegen gekürzten Notprogramms wird eine wesentliche Verkleinerung der Amtsgruppen ins Auge gefasst, wodurch die freiwerdenden Kräfte der Truppe zur Verfügung gestellt werden sollen.

Chef TLR gibt in mehreren Fernschreiben Richtlinien und Anordnungen für die Räumung bzw. Vernichtung wichtigster Industriegüter der zuständigen Stellen im Osten. Zur unmittelbaren Einflußnahme wird ein Verbindungsoffizier der Luftfl. 6 zugeteilt.

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Werkstoffe:

Produktion des Umschmelzaluminiums bei Umschmelzwerken bleibt voraussichtlich mit 80% erhalten. Ursache: Großzügige Verlagerungen, gute Zusammenarbeit der Industrie. Die Notprogramme können somit, wie von E/F4 vorgesehen, durchgeführt werden.

Mit I.G. Farbenindustrie eingehende Besprechung über Magnesiumlage. Erwartete Senkung der Magnesium-Produktion im Febr./März rd. 25-30%. Wenn durch starkem Ausfall von Hüttenaluminium grössere Programmkürzung erfolgt, wird Magnesium frei. Plan zum stärkeren Einsatz von Magnesium in Vorbereitung.

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Amtsgruppe: Fl.Rüst.:

Am 8. und 9.2.1945 verlagerte die Amtsgruppe mit Stab und wesentlichen Teilen der Abteilungen F1, F2, W1 und A1 nach Döberitz-Elsgrund (Flakkaserne).

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N1 Nachrichtengerät

Zuständigkeit und Verantwortlichkeit für die Durchführung notwendiger Sprengungen von Geräten, Einrichtungen usw. bei Feindannäherung völlig unklar, so dass dem Feind Geheimgeräte usw. unversehrt in die Hände fallen können.

Mit dem Ausfall von ?ärtner, Rappen, ist die 2. und letzte Fertigungsstelle von ZUG125 (FuG125?, AOB) ausgefallen. Fertigung daher nicht mehr möglich.

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R-Munition:

Einstellung von Entwicklungen. Mit Verfügung der Reichsminister SS, SB2 184/45 g.Kdos. vom 6.2.45 wurde Entwicklung der beiden Geräte "Enzian" und "Rheintochter" eingestellt.

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KTB

Berichtswoche

12.2.1945 - 18.2 1945

Eigene Lage.

In der Winterschlacht im Osten ist als Schwerpunkt noch in Bewegungder Raum Sagan, Sorau, Guben. Deutsche Maßnahmen angelaufen. Härteste Kämpfe in Südpommern und Ostpreussen ohne wesentlichen feindlichen Bodengewinn. Verstärkung feindlicher Luftangriffe auf Transportwege, Hydrierwerke und Städte.

In der Konferenz zu Jalta zwischen Roosevelt, Churchill und Stalin kommt nach dem herausgegebenen Abschlusscomuniqué der eindeutige Vernichtungswille des Feindes zum Ausdruck. Hiernach erscheint eine politische Lösung des Krieges in nächster Zeit nicht denkbar.

(It is interesting to notice, that at this level of "decision makers", there was no way out of the war than through "unconditional surrender", and that German institutions had totally to be dismantled. Whether this observation forced the Germans to stiff their very resistence, may well be weighed, AOB)

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Kleinrath:

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Seitens Industrie hat sinnvolle Planung gefehlt. Durch Jagd nach Stückzahlen leidet Qualität ausserordentlich.

Flugzeuge werden als eingeflogen gemeldet, obwohl noch Teile fehlen und sie nur durch Austausch derselben eingeflogen wurden.

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Mineralöl:

Feindeinwirkung:

In dem Berichtszeitraum erfolgten Luftangriffe auf folgende Flugkraftstoff-Erzeugungswerke:

31.1 Moosbierbaum

1.2. Moosbierbaum

3.2 Magdeburg

6.2 Magdeburg

7.2 Moosbierbaum

8.2 Pölitz

9.2 Moosbierbaum

9.2 Magdeburg

13.2 Böhlen

13.2 Brüx

13.2 Moosbierbaum

14.2 Brüx

(We can learn from this: that the Allies emphasized their very efforts on the disruption of Germany’s vital synthetic gas, petrol and chemical production, AOB)

Flugbetriebstofflage:

Von den vorgesehenen 5700 t im Februar ist durch Ausfall der Werke Pölitz und Moosbierbaum sowie der nichteingehaltenen Erzeugung an Kybol nur noch mit ingesamt 800 t im Februar zu rechnen. Die Erzeugung von 1. bis 20.2. 1945 beträgt ca. 400 t. Die voraussichtliche geplante Erzeugung für März beläuft sich auf ca. 4000 t.

Die voraussichtlichen Bestände am 28.2.1945 von A3, B4, und C3 belaufen ca. 52200 t, der Isooktan auf ca. 24000 t.

Von Chef TLR/BS3 können im März 1945 Gen.Qu. für Nachschubzwecke aus Großraum-Tanklagern 6000 t zur Verfügung gestellt werden. Ist grössere Menge erforderlich, kann notfalls auf Isooktanbestände zurückgegriffen werden, wobei allerdings in späteren Monaten ausreichende C3 Bereitstellung nicht mehr gewährleistet ist.

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R-Munition

Organisation - Einstellung von Entwicklungen:

Der Sonderbevollmächtige des Reichsmarschalls und Reichsführer SS, SS-Gruppenführer Dr.Ing. Kammler, hat die Geräte

Schmetterling

Wasserfall

Rheintochter

Enzian

als zu dem von ihm geführten Sektor zugehörig bestimmt. Es wurde mit Schreiben Nr. 192/45 g.Kdos. vom 6.2. befohlen, dass vorgenannte Entwicklungen, Erprobungen und Fertigungen vollen Schutz gegen Einziehung (call for front service, AOB) zur Wehrmacht, zum Volkssturm oder sonstigen Sicherheitsmaßnahmen erhalten.

Die Arbeiten an den Geräten Enzian und Rheintochter sind einzustellen. Mit Gerät Enzian werden noch 20 Versuche und mit Gerät Rheintochter noch 35 Versuche durchgeführt. Mit Rheintochter soll vor allem das Lenkverfahren mit Dreipunktdeckungskurve praktisch erprobt werden.

Die militärischen und zivilen Kräfte dieser stillgelegten Entwicklungen werden innerhalb des verbliebenen Programms nach Maßgabe der Notwendigkeit umgesetzt. Über diese Fachkräfte sowie über Kontingente, Vormaterial usw. darf nicht firmenseitig verfügt werden.

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Ausstoss

Orchester

Genst.Gen.Qu. hat gemäss Forderung General der Flakwaffe 63 Anlagen Orchester in Auftrag gegeben. Fertigstellung beeinflusst durch bisher in geräumten oder gefährdeten Gebieten hergestellten Gruppen.

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Fernschreiben betr. Verlust von Kartoffelsprit in Posen und Lisa.

 

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